Stickstoffkreislauf und Gründüngung

Pflanzen und Tiere brauchen zum Leben Stickstoff, zum Beispiel zur Herstellung von Eiweiß. Glücklicherweise besteht die Erdatmosphäre zu 78 Prozent aus Stickstoff, dummerweise ist dieser Stickstoff aber in einem Molekül gebunden, das ausgesprochen reaktionsträge ist, sich nicht mit anderen Elementen verbindet und deshalb von Pflanzen und Tieren nicht verwerten lässt.

In der Erdgeschichte gab es eine längere Phase ohne tierisches und pflanzliches Leben, in der etwa Blitze in der Atmosphäre den gebundenen Stickstoff in andere Stickstoffverbindungen verwandelt haben. So war später für die Tier- und Pflanzenwelt zumindest ein gewisses Reservoir an verwertbaren Stickstoffverbindungen vorhanden.

Einige Bakterienarten wandeln selbständig Stickstoff in Verbindungen wie Ammonium um. Technisch wird heute das Haber-Bosch-Verfahren verwendet, um aus Stickstoff Verbindungen wie Ammonium zu katalysieren und damit Kunstdünger herzustellen.

Für den biologischen Landwirt gibt es allerdings noch eine bessere Methode, mit weniger Aufwand sein Feld mit gebundenem Stickstoff anzureichern. Zwischen Leguminosen (Bohnen, Lupinen, Klee, Luzernen) und bestimmten Bakterien (Knöllchenbakterien) gibt es eine Symbiose, bei der die Bakterien in die Wurzeln der Pflanzen eindringen. Dort vermehren sie sich und beeinflussen die Zellteilung der Pflanzenwurzeln, die schließlich kleine Knöllchen ausbilden. Die Bakterien sterben dann mehr oder weniger ab und verwandeln sich in Zellklumpen, die den atmosphärischen Stickstoff aufbrechen und gebundenen Stickstof an die Pflanze abgeben. Pro Jahr können so auf einem Hektar Fläche bis zu 300kg gebundener Stickstoff erzeugt werden, der den im Anbau folgenden Pflanzen dann zur Verfügung steht.

Der komplette Stickstoffkreislauf ist noch ein bisschen komplizierter, aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel.

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Kartoffeln

die Kartoffelpflanzen verdorren langsam auf dem Feld, also ist es Zeit zum Ernten. Ein paar haben wir schon:

Kartoffeln grabenKartoffeln

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Umbruch

Die erste Anbauphase neigt sich langsam dem Ende zu und viele Pflanzen sind schon abgeerntet oder selbst verblüht. Vom Radieschen gibt es nur noch eine Pflanze, von der wir testweise versuchen, Samen zu bekommen.

Die Erbsen wie auch Spinat und Salat sind weg, dafür haben wir nun zwei neue Reihen Spinat gesetzt. Eigentlich sollte das erst im August passieren, da werden wir es auch nochmal machen, aber mal sehen was hierbei herauskommt.

Beim neu gesetzten Pak Choi hatten wir wieder eine Menge Probleme mit Erdflöhen, die jedes einzelne Blatt durchlöchert haben. Als Mittel dagegen wird unter anderem Farn empfohlen, den wir nun neben anderen Blättern auf das Beet gelegt haben.

Die Zucchini und die Tomaten tragen eine Menge Früchte und einer der drei Kürbisse kriecht über den Boden und trägt auch schon Blüten mit kleinen Knoten. Der Gogoșari (eine rumänische Paprika-Varietät) wuchert weiter kräftig und trägt schon einige grüne Früchte.

Bei den Buschbohnen sind an den Blüten bereits Mikrobohnen zu sehen, die schon genau aussehen wie Bohnen, aber nur ein paar Millimeter lang sind. Auch der Mais blüht und eine der vier Pflanzen lässt bereits einen kleinen Kolben erkennen. Die Auberginenpflanzen sind winzig und sehen gar nicht besonders toll aus, aber trotzdem sind an den Blüten nun Ansätze von Früchten zu sehen. Auch an den abgeschnittenen Brokkoli sind noch einmal neue Triebe zu sehen.

Der Fenchel schießt bereits hoch und sollte auch längst geerntet sein. Der Mangold wächst weiter, wir haben aber schon länger keinen mehr geerntet und auch keine Ahnung, ob er so noch schmeckt. Auch den ersten Spitzkohl konnten wir jetzt mit nach Hause nehmen.

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Cima di Rapa

auf Deutsch „Stängelkohl“, eine Pflanze der Rübsen-Familie, kein Kohl. Schmeckt ein bisschen wie eine Mischung aus Brokkoli und Spinat und ist relativ unproblematisch beim Anbau. Beim ersten Versuch hatten wir ihn ein bisschen zu tief ausgesät und nur wenige Pflanzen sind gekeimt, die dann von den Erdflöhen zerfressen wurden. Mit einem Netz bedeckt, sind beim zweiten Versuch recht schnell schöne Pflanzen entstanden, die man zum Beispiel zu Spaghetti mit Cima di Rapa verarbeiten kann.

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Zucchini

den Zucchini kann man beinahe beim Wachsen zusehen. An einem Tag war einer noch in normaler Größe, zwei Tage später schon zum Monster gewachsen. Die Ausbeute bei der Erbsenernte ist zwar nicht so riesig, dafür schmecken sie wirklich herrlich. Schade, dass wir so wenig angebaut haben. Nächstes Jahr auf jeden Fall mehr!

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Wildwuchs

hier sieht man mal, was passiert, wenn man sich nicht um das Unkraut kümmert. Sieht zwar auch ganz nett aus, aber die meisten Kulturpflanzen können sich nicht durchsetzen. Immerhin die Salate lassen sich davon nicht beeindrucken und auch der Fenchel hat sich ganz gut entwickelt.

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Gemüsekohl, Rübsen und Mangold

Normalerweise macht man sich vielleicht nicht unbedingt klar, welche Gemüse alle Kohl-Arten sind, denn auch wenn Kohl im Namen vorkommt, sehen sie zum Teil recht unterschiedlich aus. Wir haben selbst auf dem Feld Grünkohl, Kohlrabi, Spitzkohl, Brokkoli, Wirsing und Blumenkohl. Außerdem gibt es noch Rotkohl (Blaukraut), Weißkohl, Rosenkohl und einige andere. Wenn man sie beim Wachsen beobachtet, kann man sehr schön sehen, wie alle derselben Pflanzenart angehören, weil sich die Blätter anfänglich sehr ähneln. Ich stelle mir vor, wie durch die Zucht im Lauf der Zeit einzelne Merkmale der Urpflanze sich mehr ausgeprägt haben, die dann zu dem wurden, was wir als das jeweilige Gemüse ernten: beim Kohlrabi sozusagen der Stamm (die sog. Sprossachse), bei den meisten Arten die Blätter, aber bei Blumenkohl und Brokkoli die Blüten.

Genaugenommen ist die beschriebene Pflanzenart der Gemüsekohl, die wiederum der Gattung Kohl angehört. Teil dieser Gattung sind neben dem Gemüsekohl eine Reihe anderer Arten, darunter auch die Rübsen, zu denen beispielsweise der Chinakohl, Pak Choi und Cima di Rapa gehören, von denen der letzte verwirrenderweise auf deutsch auch noch Stängelkohl heißt.

Interessanterweise gehört der Mangold, obwohl er eine gewisse Ähnlichkeit mit Pak Choi und Chinakohl hat, einer anderen Art an, nämlich den Rüben, und ist eher mit der roten Bete verwandt. Die Möhren bilden dann noch einmal eine eigene Gattung.

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Brokkoli

höchste Zeit, die ersten Brokkoli zu ernten. Die Brokkoliröschen sind die Blüten, und angeblich wachsen sie nach, wenn man sie abgeschnitten hat. Kartoffeln haben wir auch geerntet. Weil eine Kartoffelpflanze so gelb war und wir nicht wussten, was wir los ist, haben wir sie ausgerissen. Auch die Ernte der roten Bete war eher ein Test, außerdem stehen sie an manchen Stellen zu eng. Die hier sieht aus wie ein Rettich oder eine Karotte, dabei sollten sie doch rund werden. Selbst angesäten Rucola können wir jetzt auch abschneiden.

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Erbsen

reif sind nun auch die Erbsen, auch wenn die Ausbeute ziemlich gering ist. Von den Schoten auf dem Foto bekommt man gerade mal eine Tasse Erbsen. Zum Test haben wir auch mal eine Möhre und eine Zwiebel geerntet, aber eigentlich sollte man noch warten.

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Kohlmottenschildlaus

neue Schädlinge sind aufgetaucht. Wer selber keine Nutzpflanzen anbaut, hat oft diese Einstellung, dass es keine guten und schlechten Tiere gibt, genauso wie keine guten und schlechten Pflanzen, also Unkraut (Partygespräch). Wenn man aber selber ein Feld hat und seine Pflanzen groß zieht, verschiebt sich die Perspektive ein wenig und das Kleingetier wird zum Fressfeind.

Auf dem Nachbarfeld sind nun im großen Stil die Kartoffelkäfer eingezogen, die recht schnell die Blätter der Kartoffelpflanzen zernagen. Selbst auf einer benachbarten Parzelle haben wir sie schon gefunden und dann dort entfernt, damit sie nicht auf unseren Abschnitt wandern.

Auf den Kohlbeeten haben wir dafür schon eine kleiner Armee der Kohlmottenschildlaus gefunden, die sich auf den Unterseiten der Blätter einnistet. Betroffen sind alle Kohlarten, also der Kohlrabi, der Brokkoli und der Wirsing. Als biologische Mittel dagegen gibt es im Handel ein Produkt auf der Basis von Kaliseife. Wir haben es mit einer Emulsion aus Rapsöl und Wasser versucht, die auch helfen soll. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Unser guter Brokkoli!

 

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